Wilhelm Moser

paranoid, bemüht, eifrig
Familie Moser
, aus
Oberdorf
Generation
Mittel
„Ich kann nur sicher sein, wenn ich alle Katastrophen voraussehe und verhindere.“
Wilhelm Moser
Wilhelm versucht es immer allen recht zu machen, besonders seiner Frau. Aus einer schönen Jugendliebe ist eine anstrengende Ehe geworden. Wilhelm glaubt standhaft an Geister und hat am Stammtisch vor der Beerdigung des gottlosen Fremden gewarnt. Vor ein paar Jahren entkam er nur knapp dem Tod in einem brennenden Stall. Seither ist er körperlich versehrt und keine grosse Hilfe mehr auf dem Hof.

Deine Gemeinschaft

Familie Moser

Der Familie Moser gehört Oberdorf. Oder zumindest sagen sie das über sich selbst. Schon Kurts Grossvater hat Schafe auf die Weide getrieben und mittlerweile gehört ihnen eine stattliche Herde. Als eine der grössten Bauernfamilien und mit Regula als Gemeindepräsidentin können sie auf jeden Fall durchgreifen. Und das werden sie auch.

Generation

Mittel

Die mittlere Generation steht voll im Arbeits- und Familienleben. Die ältesten Kinder sind nun selber im heiratsfähigen Alter, während man sich auch noch um die eigenen Eltern kümmern muss. Und das Schicksal des Dorfes wird von dieser Generation entschieden. Sie sind diejenigen mit der grössten Verantwortung, müssen aber auch dem grössten Druck standhalten.

Oberdorf

Oberdorf liegt weiter hinten im Tal als Niederdorf. Es ist höher gelegen, der Schnee bleibt im Frühling ein paar Tage länger liegen. Die kleinen Häuser schmiegen sich verstreut an den Nordhang, und erhalten deshalb entsprechend wenig Sonne. Die schroffen Felsen auf der anderen Seite des Tals und regelmässige Gerölllawinen verhindern den Anbau von Korn. Doch im Sommer sind die Hänge voll von grasenden Schafen und man könnte sagen, das Blöken der Tiere ist das Wahrzeichen von Oberdorf. Ein kleiner Fusspfad führt vom Pass aus den Bergen durch den Ort und windet sich dem kleinen Bach entlang, der durch das Dorf und weiter Richtung Niederdorf plätschert.

Manche mögen sagen, die Oberdörfler*innen seien ungebildet, hinterwäldlerisch und so dickköpfig wie ihre Schafe. Doch die Menschen in Oberdorf wissen, dass ihre Wolle die einzige ist, die im Winter richtig warm hält. Sie wissen, wie man richtig anpackt und dass man mit Gottvertrauen viel erreichen kann. Wer wagt, gewinnt.

Hier oben komm selten jemand vorbei und der Weg in die Stadt ist weit – aus Oberdorf würde nie jemand weg. Dazu sind die Oberdörfler*innen zu stolz. Das Leben ist zwar hart, aber es ist ihr Zuhause. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Oberdörfler:innen über sich:
widerstandsfähig, stolz, stark

Das sagen andere über Oberdörfler:innen:
ungebildet, hinterwäldlerisch, stur

Dein Hintergrund

Angst bewältigt man, indem man sich ihr stellt. Das hast du irgendwo mal aufgeschnappt. Und du glaubst durchaus, dass dies stimmt, jedoch hast du das bis jetzt in deinem Leben noch nicht hingekriegt.

Schon als Kind, als du mit Barbara Frei durch die Wälder gezogen bist und Hütten gebaut hast, hattest du Angst. Du hattest Angst, sie auf ihre blauen Flecken anzusprechen. Du hattest Angst, sie Zuhause zu besuchen. Sie durfte selten weg von zu Hause. Doch sie war deine beste Freundin. Fast jeden Sommerabend standest du vor ihrem Haus und fragtest, ob sie spielen kommen würde. Mit ihr war es einfach. Mit ihr hast du dich stark gefühlt.

Heute fürchtest du nichts im Leben so sehr wie den Teufel und deine Frau. Du hast Regula Moser geheiratet, kurz nachdem sie Gemeindepräsidentin wurde und du warst schon immer beeindruckt von ihrem Durchsetzungsvermögen und ihrer Fähigkeit, Ziele zu erreichen. Sie schätzte deine körperliche Stärke und deinen Eifer. Du warst immer froh zu den Menschen zu gehören, die in ihrer Gunst standen und hast seit jeher alles dafür getan, auch dort zu bleiben und ihr deine Liebe immer und immer wieder zu beweisen.

So habt ihr auch kurz nach der Hochzeit Marius als Verdingkind bei euch aufgenommen. Seine Eltern Bernhard Brunner und Johanna Brunner bestanden darauf, dass er nie erfährt, wer seine richtigen Eltern sind, wahrscheinlich aus Scham und Angst vor der Konfrontation mit ihm. Ihr habt bei Gott geschworen, dieses Geheimnis für euch zu behalten. Ihr habt erzählt, er sei aus Niederdorf, und das wirst du auch weiterhin. Du würdest nie einen Schwur brechen, an dem deine Seele hängt. Schon gar nicht einen gegenüber dem religiösen Bestatter des Dorfes, Bernhard Brunner. Dies würde bedeuten, der Sünde Tür und Tor zu öffnen. Zudem willst du auch nicht, dass Marius auf den Gedanken kommt, euch wieder zu verlassen. Du hast ihn sehr lieb gewonnen und zudem Angst davor, dass der Hof zugrunde geht, wenn seine arbeitende Hand nicht mehr da wäre. Dein Ziel ist es, Marius davon abzubringen, Nachforschungen zu betreiben, falls er dies tun sollte.

Du kannst dich noch gut an die Geburt deiner Tochter Sarah Moser erinnern. Damals hattest du beinahe alles verloren, was dir lieb war. Es war eine Neumondnacht als die Komplikationen auftraten. Irgendwas war falsch und Regula Moser hatte viel zu viel Blut verloren. In deiner Panik hast du nachgegeben und sie angefleht den Heiler Andreas Gotthelf holen zu dürfen. Dieser war dafür bekannt, mit den dunklen Mächten zu handeln, doch hat er auch schon mehr als einem Kind auf die Welt geholfen. Er hat dich aus dem Zimmer geschickt, bevor er mit seinen heidnischen Ritualen begonnen hat. Und tatsächlich, deine Frau und dein Kind waren kurze Zeit später wohlauf. Noch heute spürst du einen eiskalten Schauer im Nacken, wenn du daran denkst, dass in derselben Nacht der Vater von Andreas Gotthelf tot aufgefunden wurde. Du bist überzeugt davon, dass dieser mit der Seele seines Vaters für deine Tochter bezahlt hat.

Vor dem Übernatürlichen hattest du schon immer Angst. Du weisst, dass mit fremden Mächten nicht zu spassen ist, was dieses Erlebnis nur einmal mehr beweist. Du hast das Wissen darüber, was in jener Neumondnacht geschehen ist, versucht zu verdrängen und bist Andreas Gotthelf wo immer möglich aus dem Weg gegangen. Andreas Gotthelf ist ein Aussenseiter. Um deine Angst zu vergessen, hast du dich bei jeder Gelegenheit mit den anderen über ihn lustig gemacht. Manchmal tut es gut, Dinge einfach zu ignorieren.

Doch in letzter Zeit spitzt sich deine Unruhe zu. Was auch immer du anpackst, nichts scheint zu funktionieren. Manchmal fragst du dich, ob dich die Gunst Gottes mit Sarah Mosers Geburt verlassen hat. Kurze Zeit nach diesem Ereignis wurdest du in einem Feuer heftig verletzt. Du hast im Stall eurer Schafe nach dem Rechten gesehen, als wie aus dem Nichts ein Feuer ausbrach. Du bist dir sicher, dass vor der brennenden Tür ein Schatten davongehuscht ist. Seither bist du aufgrund deiner Verletzung leider auf dem Hof keine grosse Hilfe mehr. Auch wenn deine Frau das nicht offen zugibt, du weisst, dass es sie beschäftigt. Oft dreht sie sich Nachts im Bett seufzend von dir weg. Oft arbeitet sie länger, oder ist den ganzen Tag weg.

Als ob dies nicht genug wäre, hast du gehört, dass der Fremde tot in seinem Haus an der Grenze aufgefunden wurde. Und nun will Regula Moser, dass ihr alle ein Wochenende dort verbringt. Du bist der festen Überzeugung, dass es in dem Haus spukt und es am besten schon lange hätte abgebrannt werden sollen. Es kommt nichts Gutes davon, im Bett eines Toten zu schlafen. Du hast den Fremden einmal gesehen, wie er durch das Dorf zog. So einer wird auch im Grab nicht ruhen und dir gefriert das Blut in den Adern, wenn du an die Beerdigung denkst.

Doch noch mehr ängstigt dich die Vorstellung, deine Frau Regula Moser zu verlieren. Du hast auch Angst davor, von ihrem Vater Kurt Moser nicht respektiert oder von deiner Tochter Sarah Moser ausgelacht zu werden. Somit ist dein Ziel, dich trotz allem der Angst zu stellen und dafür zu sorgen, dass die Wünsche deiner Frau in Erfüllung gehen. Allen voran, dass Sarah Moser einen Ehemann findet, das Haus in euren Besitz gerät und ihr alle zusammen lebend da herauskommt.

Beziehungen ausserhalb deiner Kernfamilie

  • Andreas Gotthelf: Es war eine Neumondnacht, als deine Frau Regula Moser bei der Geburt von Sarah fast ums Leben gekommen wäre. Wäre Andreas Gotthelf nicht gewesen, du wüsstest nicht, ob deine Frau und deine Tochter noch hier wären. Du bist ihm dankbar, doch hat er eine Seele dafür geopfert. Du hast Angst davor, dass er dafür noch mehr von dir fordern könnte. Du bist ihm bis heute aus dem Weg gegangen. Vor kurzem hast du über Gerüchte mitbekommen, dass deine Tochter Sarah Moser viel zu viel Zeit mit ihm verbringt und ihm nachrennt wie ein Hündchen. Führt er etwa etwas im Schilde mit ihr? Dein Ziel ist, dir ein Herz zu fassen und dafür zu sorgen, dass damit ein für alle Mal Schluss ist.
  • Barbara Frei, deine beste Freundin. Früher habt ihr Stunden zusammen in eurer Hütte verbracht, heute sitzt ihr oft ganze Nächte zusammen an deiner Bar. Ihr Leben ist nicht ganz so gut verlaufen, wie deines. Sie hat zwar den Gasthof “Steinbock” geerbt, aber dass dies viel Arbeit ist, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Und ihre Tochter, die unheimliche Monika Frei scheint ihr auch zu schaffen machen. Trotzdem, ihre Gesellschaft lenkt dich auch heute noch ab und ihre Nähe gibt dir auch heute noch das Gefühl, alles anpacken zu können.

Überlegungen zum Spiel

  • Du hast eine körperliche Verletzung, da du vor Jahren aus einem brennenden Stall nur knapp mit dem Leben davongekommen bist. Du kannst dir selber aussuchen, wie du diese darstellt. Sie sollte in irgendeiner Form erkennbar von aussen sein: z. B. sichtliche Narbe, Hinken, kaputte Hand, etc.
  • Dein Eifer ist vor allem durch Angst getrieben. Ständig versuchst du übereifrig den schlimmsten Dingen vorzubeugen, wenn du sie nicht ganz ignorierst. Dies kann sich auch so weit steigern, dass du in Panik dumme Dinge tust. Sei am Spiel mutig, dies ein wenig auf die Spitze zu treiben. Wirst du dich schlussendlich deiner Angst stellen oder kläglich scheitern?
  • Wie lebst du deinen starken Aberglauben aus? Wie kannst du andere in deine Angst vor Geistern mit einbeziehen? Gibt es Geschichten, die du gerne erzählst? Du darfst hier auch gerne etwas erfinden, wenn du magst.
  • Wie hältst du deine Tochter von Andreas Gotthelf fern? Wirst du dir ein Herz fassen und auf ihn zu gehen? Oder ihr das ganze schlichtweg verbieten?
  • Findest du heraus, was das für ein Schatten in dem brennenden Stall war? Waren dunkle Mächte im Spiel, oder war es eine andere Person? Vielleicht sogar der Fremde, oder jemand aus dem anderen Dorf? Wirst du dir ein Herz fassen und endlich versuchen herauszufinden, womit deine Pechsträhne angefangen hat?

Über diese Charakterseite

Dies ist die persönliche Seite für deinen Charakter. Der Link hierzu ist nirgends auf der Webseite für andere ersichtlich. Hier findest du alle Informationen, die du brauchst, um deinen Charakter zu spielen.

Was muss ich jetzt tun?

Lies dir deinen Charakterhintergrund gut durch. Falls du dich schon vor dem Spiel mit deinen Mitspielenden vertraut machen willst, machst du das am besten auf unserem Discordserver

“Wenn Einer Geht” ist ein intransparentes Spiel. Lies also nur deinen eigenen Charakter und verrate keine Geheimnisse an andere Spielende vor dem Larp.

Du darfst gerne eigene Ideen einbringen, achte aber darauf, dass die Fakten im Hintergrund bestehen bleiben. Es gibt vielleicht andere Charaktere, deren Geschichte davon abhängt.

Wenn du persönliche Absprachen mit anderen Spielenden triffst, plane bitte keine konkreten Szenen oder Spielverläufe voraus. “Wenn Einer Geht” soll gemeinsam vor Ort entstehen. Dafür musst du flexibel bleiben und auf alle möglichen Dinge reagieren können, die deinem Charakter widerfahren.

Stöbere auf der Webseite und lies dir die Informationen durch. Diese werden wir laufend weiter ergänzen. Falls du einen Fehler entdeckst, eigene Ideen, Sorgen, oder Input hast, schreib uns gerne an unter: info@roscht.ch

Du kannst aber auch einfach abwarten, an deinem Kostüm arbeiten und dich aufs Spiel freuen.

Muss ich mir alles merken?

Unter "Die Dörfer" findest du die öffentlichen Beschreibungen aller Familien und Charaktere.

Du musst dir aber nicht alle Charaktere vor dem Larp merken. Konzentriere dich auf die Beschreibung deines eigenen Charakters und deiner Kernfamilie. Dies sind die Menschen, mit denen dein Charakter zusammen wohnt und die er gut kennt. Zusätzlich beinhaltet dein Hintergrund ein paar Beziehungen zu Charakteren ausserhalb deiner Familie, deren öffentliche Beschreibung du gerne anschauen kannst.

Im Workshop am Tag vor dem Spiel werden wir uns in den Familien, Generationen und Dorfgemeinschaft treffen und einander kennenlernen. Falls du keine Möglichkeit oder Lust hast, dich vorher mit Leuten abzusprechen, ist das vollkommen in Ordnung.