Vera Steiner

kalkulierend, nachtragend, fürsorglich
Familie Steiner
, aus
Niederdorf
Generation
Alt
„Das Ansehen meiner Familie ist wichtiger als Liebe und Freundschaft.“
Vera Steiner
In Wirklichkeit hat Vera die Fäden in der Hand und das wissen auch alle. Sie beschützt ihre Familie wo auch immer möglich und man sagt, sie hält sich grundsätzlich für etwas Besseres. Der Tod ihres Sohnes hat sie sehr mitgenommen. Sie hat mehrfach erwähnt, dass dies mehr als nur ein Unglück war und ist fest davon überzeugt, einen Schuldigen zu finden.

Deine Gemeinschaft

Familie Steiner

Als politische Macht sind die Steiners in Niederdorf respektiert. Seit deren Sohn und seine Ehefrau vor ein paar Jahren in einer Lawine ums Leben gekommen sind, kümmert sich das alte Ehepaar Steiner um die Enkeltöchter. Sie sind der festen Überzeugung, dass es ihnen nach den Jahren an Arbeit für Niederdorf nun zusteht, das Haus an der Grenze für sich selber zu haben.

Generation

Alt

Wer schon so lange lebt, hat das Recht respektiert zu werden. Die meisten der älteren Generation arbeiten nicht mehr, was sie natürlich nicht daran hindert, überall mitzureden. Die Enkel langsam gross, vielleicht wird man ja doch noch Urgrosseltern, aber die Gewissheit, dass das Leben sich langsam dem Ende neigt ist allen präsent.

Niederdorf

Niederdorf liegt am Ausgang des Tals. Es ist etwas tiefer gelegen als Oberdorf. Die kleinen Häuser scharen sich um eine uralte Eiche in der Mitte des Dorfplatzes, das Wahrzeichen Niederdorfs. Daneben steht eine kleine Kapelle. An den Hängen hinter dem Dorf grasen Kühe, deren Käse im ganzen Ort bekannt ist. Die Nachmittagssonne scheint hier dank der Lage am Südhang länger als in Oberdorf und der Roggen gedeiht hier je nach Wetterlage trotz der Höhe ganz passabel. Der Bach der von Oberdorf herkommt, wird hier breiter und betreibt eine kleine Mühle, die der Stolz des Dorfes ist.

Manche würden sagen, durch ihre bevorzugte Lage seien die Niederdörfler:innen faul, geizig und eingebildet. Doch die Leute aus Niederdorf wissen, dass sie vieles ihrer Zielstrebigkeit, und dem gerechten Glauben an Gott zu verdanken haben.

Auch wenn man von Niederdorf zwei Stunden weniger lang braucht, um in die nächste Stadt zu reisen, würde das nie jemand tun. Dazu sind die Niederdörfler:innen zu eigensinnig. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Niederdörfler:innen über sich:

zielstrebig, eigenständig, klug

Das sagen andere über Niederdörfler:innen:

eingebildet, faul, geizig, arrogant

Dein Hintergrund

Langsam aber sicher bist du zu alt. Vor ein paar Jahren ist dein Sohn bei einem Lawinenunglück ums Leben gekommen. Die Schrattenlaui hatte damals den falschen Weg genommen und ist näher bei Niederdorf heruntergekommen als gewöhnlich. Dein Sohn und seine Frau waren gerade unterwegs, den Weg, der vom Dorf zum Haus an der Grenze führt, vom frischen Schnee zu räumen, als sie von der Lawine überrascht wurden.

Es schmerzt dich noch immer jedes Mal, wenn du einen Teller weniger auf den Mittagstisch stellst. Du hast deinen Sohn sehr geliebt und er wäre kurz vor der Amtsübernahme des Gemeindepräsidiums gestanden. An dem Morgen als er gestorben ist, bist du schweissgebadet aus einem Traum erwacht. Du hast geträumt, dass du an einem Wintermorgen durch ein dreifaches Klopfen an der Tür aufgeweckt worden bist. Du bist aufgestanden und hast die Türe geöffnet. Vor dir in der Kälte stand ein kleines Wichtlein, mit einem mannsgrossen, in Decken aus Schafswolle gewickelten Bündel auf dem Arm: “Brings zurück, wos hingehürt. Die Seel ist ohne Schuld, doch behalt’ ich sie als Pfand. Bist mir den Schuldigen gibst zur Hand.” Mit einem Lachen machte das Wichtlein kehrt. Als du das Bündel ausgewickelt hast, haben dich die toten Augen deines Sohnes angestarrt. Dann bist du aufgewacht. Kurz darauf hat dich die Nachricht von der Lawine erreicht, die deinem Sohn und seiner Frau das Leben gekostet hat. Du bist dir seither sicher, dass das ein Zeichen war.

Hat etwa jemand die Lawine ausgelöst? Und weshalb? War jemand auf das Amt des Gemeindepräsidenten eifersüchtig? Oder büsst dein Sohn für Sünden anderer? Man sagt nicht umsonst “Wo die Sünde haust, kennt der Winter keine Gnade”. Diese Fragen treiben dich langsam aber sicher in den Wahnsinn.

Seither hast du mit deinem Ehemann, Urs Steiner so gut es geht versucht dich, um die Enkelinnen zu kümmern. Doch du weisst, dass dein Mann nicht mehr lange kann. Das Alter nagt an ihm und immer mehr liegt es an dir, die Familie im Griff zu haben. Immer mehr spürst du die Blicke der Leute im Nacken, wenn du durch Niederdorf gehst. Viele fragen sich, ob die Steiner Familie mit dem Tod deines Sohnes ihr Ende gefunden hat. Man traut dir und deinem Man nicht zu, sich um die Enkel zu kümmern. Als du gehört hast, dass der Fremde im Haus an der Grenze gestorben ist und die wichtigsten Menschen aus Niederdorf bei der Beerdigung anwesend sein werden, hast du dir ein Herz gefasst und entschieden euer aller Zukunft an diesem Wochenende in deine eigenen Hände zu nehmen. Jetzt gilt es die Familie zu retten, solange ihr noch könnt.

Deine Familie:

Urs Steiner, dein Ehemann. Schon als Kinder haben deine Schwester und du von ihm geschwärmt. Kurz nach Abschluss der Schule habt ihr geheiratet und du hast es keinen Tag bereut. Doch leider wird dein geliebter Ehemann mit jedem Tag älter. Je früher er das Amt als Gemeindepräsident abgibt, desto besser. Dein Ziel ist es, dieses Wochenende zu nutzen, um die Familie wieder ins Lot zu bringen. Du hast ihn davon überzeugt, dieses Wochenende öffentlich sein Amt abzugeben und eine Nachfolge zu bestimmen. Traditionell wird das durch eine offene Wahl gemacht. Die wichtigsten Leute aus Niederdorf sind hier, was hier entschieden wird, kann niemand beanstanden. Jetzt gilt es nur noch dafür zu sorgen, dass das Amt in der Familie bleibt.

Erika Steiner, deine eitle Enkelin. Einiges erwachsener als ihre Schwester, ist sie nach dem Tod deines Sohnes diejenige, die das Amt deines Mannes übernehmen wird. Du weisst, dass dies wohl niemand im Dorf akzeptieren wird, solange sie keinen Ehemann und ein eigenes Haus hat. Dein Ziel ist es für sie einen Mann zu finden, und mit Urs zusammen das Haus an der Grenze zu beanspruchen, um es ihr zu übergeben. Sie wird deinen Sohn nicht ersetzen können, doch damit wäre die Familie auch nach dem Schicksalsschlag stark. Je schneller, desto besser. Liebe spielt dabei keine Rolle.

Katharina Steiner, deine laute Enkelin. Dein Ziel ist es, sie von anderen abzuschirmen. Sie ist wild und muss sich noch austoben, dies wird sie stark machen. Doch irgendwann wird auch sie heiraten müssen. Du wirst ihr das wohl klarmachen müssen.

Beziehungen ausserhalb deiner Kernfamilie

Gerda Fischer, deine Schwester. Du liebst deine Schwester, doch du hast ihr noch nie viel zugetraut. Schon als Kind war sie zu eigensinnig und besserwisserisch. Doch sie hat einen grossen Einfluss auf ihre Familie. Wenn du willst, dass Erika Steiner trotz schlechten Chancen den Posten kriegt, wirst du wohl auf ihre Unterstützung angewiesen sein. Dein Ziel ist es, sie dazu zu bringen, Erika zu wählen.

Überlegungen zum Spiel

  • Deine Ambitionen für Erika Steiner sind klar. Sie soll Präsidentin werden, einen Mann finden und das Haus an der Grenze kriegen. Doch wer ist der Richtige für sie? Notfalls vielleicht sogar jemand aus Oberdorf? Und wirst du deine Überlegungen mit deinem Mann und deiner Enkeltochter teilen, oder auf eigene Faust handeln?
  • Die Ungewissheit über die Seele deines Sohnes zerreisst dich innerlich. Du klammerst dich an die Überzeugung, dass jemand Schuldiges unter euch wandert. Ob dies jemand aus Nieder- oder Oberdorf ist, ob die Person durch Sünde Schuld an dem Unglück ist, oder die Lawine tatsächlich ausgelöst hat, spielt dabei keine grosse Rolle. Somit hast du viele Personen, auf die du deine Wut projizieren kannst. Wählst du jemanden aus und wirst du dafür sorgen, dass sie büssen und vielleicht so die Seele deines Sohnes retten? Oder suchst du bei den Vertretern Gottes Jeremias Fischer oder sogar Bernhard Brunner aus Oberdorf um Rat?

Über diese Charakterseite

Dies ist die persönliche Seite für deinen Charakter. Der Link hierzu ist nirgends auf der Webseite für andere ersichtlich. Hier findest du alle Informationen, die du brauchst, um deinen Charakter zu spielen.

Was muss ich jetzt tun?

Lies dir deinen Charakterhintergrund gut durch. Falls du dich schon vor dem Spiel mit deinen Mitspielenden vertraut machen willst, machst du das am besten auf unserem Discordserver

“Wenn Einer Geht” ist ein intransparentes Spiel. Lies also nur deinen eigenen Charakter und verrate keine Geheimnisse an andere Spielende vor dem Larp.

Du darfst gerne eigene Ideen einbringen, achte aber darauf, dass die Fakten im Hintergrund bestehen bleiben. Es gibt vielleicht andere Charaktere, deren Geschichte davon abhängt.

Wenn du persönliche Absprachen mit anderen Spielenden triffst, plane bitte keine konkreten Szenen oder Spielverläufe voraus. “Wenn Einer Geht” soll gemeinsam vor Ort entstehen. Dafür musst du flexibel bleiben und auf alle möglichen Dinge reagieren können, die deinem Charakter widerfahren.

Stöbere auf der Webseite und lies dir die Informationen durch. Diese werden wir laufend weiter ergänzen. Falls du einen Fehler entdeckst, eigene Ideen, Sorgen, oder Input hast, schreib uns gerne an unter: info@roscht.ch

Du kannst aber auch einfach abwarten, an deinem Kostüm arbeiten und dich aufs Spiel freuen.

Muss ich mir alles merken?

Unter "Die Dörfer" findest du die öffentlichen Beschreibungen aller Familien und Charaktere.

Du musst dir aber nicht alle Charaktere vor dem Larp merken. Konzentriere dich auf die Beschreibung deines eigenen Charakters und deiner Kernfamilie. Dies sind die Menschen, mit denen dein Charakter zusammen wohnt und die er gut kennt. Zusätzlich beinhaltet dein Hintergrund ein paar Beziehungen zu Charakteren ausserhalb deiner Familie, deren öffentliche Beschreibung du gerne anschauen kannst.

Im Workshop am Tag vor dem Spiel werden wir uns in den Familien, Generationen und Dorfgemeinschaft treffen und einander kennenlernen. Falls du keine Möglichkeit oder Lust hast, dich vorher mit Leuten abzusprechen, ist das vollkommen in Ordnung.