Lukas Keller

verwöhnt, gläubig, romantisch
Familie Keller
, aus
Oberdorf
Generation
Jung
„Dem Herz zu folgen ist das Wichtigste auf der Welt.“
Lukas Keller
Lukas ist das absolut geliebte Einzelkind und bekommt alles von seinen Eltern. Das weiss er und gibt auch damit an. Seine grösste Sorge ist, dass er sich nicht entscheiden kann, in wen er gerade am meisten verliebt ist. Die Herzensangelegenheiten des beliebten Jungen werden im Dorf belustigt diskutiert. Folgt er dem Wunsch seiner Familie oder doch lieber dem Abenteuer? Oder gibt es da noch mehr?

Deine Gemeinschaft

Familie Keller

Die Kellers waren immer die mit dem schlechteren Los. Durch den Familienzwist der beiden Schwestern von der Familie Frei abgespalten, hat Margret Keller eine Metzgerei, während ihr Mann als Jäger arbeitet. Der Laden läuft mehr schlecht als recht, viel Leidenschaft ist da nicht dabei. Auch wenn ihnen diese Arbeit im Dorf Respekt bringt, alle wissen, dass die Kellers nie aufgehört haben auf den „Steinbock“ zu schielen.

Generation

Jung

Die jüngste Generation ist gerade erwachsen geworden. Noch unerfahren, doch voller jugendlicher Energie und Tatendrang. Sie sind vollwertige Mitglieder der Gesellschaft, nehmen Teil an Politik und Arbeitsleben. Und damit sind auch entsprechende Erwartungen verbunden. Während die einen das ernst nehmen, stecken andere noch mit einem halben Fuss in der Kindheit. Was jedoch für alle zum erwachsen werden dazu gehört: Heiraten.

Oberdorf

Oberdorf liegt weiter hinten im Tal als Niederdorf. Es ist höher gelegen, der Schnee bleibt im Frühling ein paar Tage länger liegen. Die kleinen Häuser schmiegen sich verstreut an den Nordhang, und erhalten deshalb entsprechend wenig Sonne. Die schroffen Felsen auf der anderen Seite des Tals und regelmässige Gerölllawinen verhindern den Anbau von Korn. Doch im Sommer sind die Hänge voll von grasenden Schafen und man könnte sagen, das Blöken der Tiere ist das Wahrzeichen von Oberdorf. Ein kleiner Fusspfad führt vom Pass aus den Bergen durch den Ort und windet sich dem kleinen Bach entlang, der durch das Dorf und weiter Richtung Niederdorf plätschert.

Manche mögen sagen, die Oberdörfler*innen seien ungebildet, hinterwäldlerisch und so dickköpfig wie ihre Schafe. Doch die Menschen in Oberdorf wissen, dass ihre Wolle die einzige ist, die im Winter richtig warm hält. Sie wissen, wie man richtig anpackt und dass man mit Gottvertrauen viel erreichen kann. Wer wagt, gewinnt.

Hier oben komm selten jemand vorbei und der Weg in die Stadt ist weit – aus Oberdorf würde nie jemand weg. Dazu sind die Oberdörfler*innen zu stolz. Das Leben ist zwar hart, aber es ist ihr Zuhause. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Oberdörfler:innen über sich:
widerstandsfähig, stolz, stark

Das sagen andere über Oberdörfler:innen:
ungebildet, hinterwäldlerisch, stur

Dein Hintergrund

Gott hat es dir nicht einfach gemacht im Leben. So konnte er dir nicht einfach die eine Frau fürs Leben geben, sondern gleich zwei. Eine schwere Prüfung, wahrlich, aber du wirst sie bestehen.

Seufzend kritzelst du den Namen “Monika” in die Ecke deines Schulheftes, während eure Lehrerin Regina Gotthelf aus irgendeinem langweiligen Buch vorliest. Mit einem Lächeln denkst du daran, als du dich mit ihr vor nicht allzu langer Zeit auf den Heuboden geschlichen hattest … Monika, das Teufelskind, wie sie von allen genannt wurde. Rasch blätterst du die Seite um. Besser, es erfährt niemand, dass du das Mädchen faszinierend findest.

Schuldbewusst schaust du zur Bank nebenan, wo Silvia Brunner gerade dabei ist einen Käfer in ein Gehege aus Stiften zu sperren. Du geniesst das Kribbeln im Bauch, während du sie betrachtest. Natürlich passt sie nicht auf. Ihr habt da vieles gemeinsam. Du kannst es kaum erwarten, nach der Schule mit ihr und Marius durch die Wälder zu streifen.

Als du deiner Mutter Margret Keller von deinem Problem erzähltest, hatte sie natürlich eine komplett andere Meinung, denn für sie ist klar, wen du zu heiraten hast. Aber als du nach einem Namen gefragt hast, hat sie dich nur auf später vertröstet. Das müsse sie erst mit deinem Vater besprechen. Schliesslich gehe es hier um eine Angelegenheit, die die ganze Familie betreffe. So hattest du das bisher noch nicht betrachtet. Ist das Wichtigste im Leben nicht, seinem Herzen zu folgen? Du kannst dir auf jeden Fall schwer jemand anderes aus dem Dorf an deiner Seite vorstellen.

Du weisst, dass dich deine Eltern über alles lieben, aber du fühlst auch einen grossen Druck, alles richtigzumachen. Traurig denkst du an die Gespräche zwischen deinen Eltern Nachts, wenn sie glauben, dass du schon schläfst. Sie wollen unbedingt das Wirtshaus “Steinbock” besitzen, dass zur Zeit deiner Tante gehört. Vielleicht solltest du ihnen irgendwie helfen? Man soll ja seine Eltern ehren, oder? Das steht auch in der Bibel so geschrieben. Nur weisst du nicht so recht wie. Vielleicht fragst du mal deine Mutter Margret Keller. Sie weiss immer den besten Rat und liest dir jeden Wunsch von den Lippen ab.

Deinen Vater Emil Keller durftest du auch schon ab und zu auf die Jagd begleiten. Auch da ist es schwer, alles richtigzumachen. Dir hat das Schiessen zwar Spass gemacht, aber näher als zehn Schritte hast du dich nie an die toten Tiere herangetraut. Blut kannst du nämlich überhaupt nicht sehen und danach bist du direkt in die Beichte gerannt, da du Angst hattest, der Geist des toten Tieres würde dich nun verfolgen.

Überhaupt verbringst du viel Zeit in der Kirche, auch wenn du dich von eurem Pastor nie verstanden fühlst. Er ist alt und erinnert dich immer ein bisschen an eine Schildkröte. Auch schon wieder ein sündiger Gedanke. Aber irgendjemandem musst du ja von deinen Problemen erzählen.

Das Leben ist schwer, besonders, wenn sich alle immer einmischen! Überhaupt reden alle im Dorf die ganze Zeit über dein Liebesleben, das regt dich richtig auf. Niemanden geht das etwas an. Am besten fragst du deine Freunde um Hilfe, falls sich das nächste Mal Leute in Angelegenheiten einmischen, die sie nichts angehen.

Beziehungen ausserhalb deiner Kernfamilie

  • Monika Fast wäre was gelaufen. Fast. Ihr wart euch nahe gekommen, damals im Frühling auf dem Heuboden. Aber irgendetwas ist dazwischen gekommen. Du weisst, was sich die Leute über die Wirtstochter erzählen. Sie ist das Kind des Teufels und sich mit so jemandem einzulassen, passiert bestimmt nicht ohne Folgen von oben. Ausserdem ist Monika das Lieblingsopfer eurer Bande, also ist es wohl das Beste, weiterzumachen wie bisher und sie an jeder Ecke spüren zu lassen, dass das Teufelsbalg nichts in Oberdorf verloren hat. Trotzdem. Dein Herz sagt dir was anderes und irgendwie magst du sie.
  • Silvia Brunner ist die grossartigste Frau, die du kennst. Seit ihr klein wart, macht ihr zu dritt mit Marius die Gegend unsicher. Sie ist mutig, stark und hat die besten Ideen! Du machst bei allem mit, was Silvia Brunner vorschlägt. Nur hast du dich noch nicht getraut, ihr zu sagen, dass da vielleicht mehr Gefühle als nur Freundschaft sind. Aber das ist nicht so einfach, sie lenkt immer vom Thema ab. Ausserdem ist sie in letzter Zeit immer mehr in ihre Drogensucht gesunken. Anfangs hast du ja noch mitgemacht und ihr habt lange Sommerabende zugedröhnt auf der Wiese gelegen, doch mittlerweile machst du dir Sorgen. Dein Ziel ist es, herauszufinden, woher sie ihren Stoff hat, und dafür zu sorgen, ihre Abhängigkeit in den Griff zu bekommen.
  • Marius, der Knecht der Mosers, ist der Schläger eurer Bande. Obwohl ihr unterschiedlicher nicht sein könntet, kommt ihr ganz gut miteinander klar. Wenn du irgendwo einen Mann fürs Grobe brauchst, dann wendest du dich an ihn. Vielleicht kann er dir ja auch beibringen, wie man richtig zuschlägt, das beeindruckt die Frauenwelt bestimmt! Vielleicht kann er dir ja auch bei deinen Liebesproblemen helfen?
  • Doris FreiEdgar Frei. Deine Grosseltern. Du hast kaum Kontakt mit ihnen und wenn du ehrlich bist, hast du besonders vor Doris Frei panische Angst. Wenn sie versucht, mit dir zu sprechen, musst du dringend deine Mutter zu Hilfe ziehen!

Überlegungen zum Spiel

  • Mit eurer Bande macht ihr Monika das Leben zur Hölle. Das soll für alle vier OT ein tolles Spiel sein. Überlege dir, wie ihr Monika mobben könnt und ihr gleichzeitig Spiel geben. Welche Spiele spielt ihr mit ihr? Gebt ihr ihr manchmal das Gefühl, dazuzugehören? Sprecht auf jeden Fall vorher das Mobbing OT ab. Am Workshop wird es auch Zeit dafür geben.
  • Du weisst, dass deine Mutter Margret Keller und ihre Schwester Barbara Frei sich auf den Tod über die Nachfolge des Wirtshaus “Steinbock” zerstritten haben, der schlussendlich an deine Tante gegangen ist. Wie sehr mischst du dich da ein? Kannst du deine Mutter unterstützen? Kann die Bande dabei helfen?
  • Wie löst du nur dein Problem der Partnerwahl? Kannst du dich jemandem anvertrauen? Folgst du deinem Herzen oder dem Wunsch deiner Eltern? Was ist Freundschaft, was ist Liebe? OT: Besprich dich mit Monika auch, was genau auf dem Heuboden passiert ist und was dazwischen gekommen ist.
  • Dir ist Aberglaube und Glaube wichtig. Wie lebst du das aus? Findest du vielleicht bei einem neuen Pfarrer ein offenes Ohr? Du hast gehört, Jeremias Fischer aus Niederdorf ist anwesend. Als Mann Gottes sollte er eigentlich über weltlichen Dorfstreitereien stehen, oder?
  • Wie alle aus Oberdorf hast du schon viele Geschichten über das Haus an der Grenze gehört. Nicht ganz mit rechten Dingen soll es hier zugehen und gespässige Wesen sollen hier ihr Unwesen treiben. Üble Dinge sollen geschehen sein und der fremde Besitzer soll noch nie was Gutes gebracht haben. (Du kannst hier gerne auch selber ein paar Dinge erfinden, die du im Dorf aufgeschnappt hast, und diese ins Spiel bringen.)

Über diese Charakterseite

Dies ist die persönliche Seite für deinen Charakter. Der Link hierzu ist nirgends auf der Webseite für andere ersichtlich. Hier findest du alle Informationen, die du brauchst, um deinen Charakter zu spielen.

Was muss ich jetzt tun?

Lies dir deinen Charakterhintergrund gut durch. Falls du dich schon vor dem Spiel mit deinen Mitspielenden vertraut machen willst, machst du das am besten auf unserem Discordserver

“Wenn Einer Geht” ist ein intransparentes Spiel. Lies also nur deinen eigenen Charakter und verrate keine Geheimnisse an andere Spielende vor dem Larp.

Du darfst gerne eigene Ideen einbringen, achte aber darauf, dass die Fakten im Hintergrund bestehen bleiben. Es gibt vielleicht andere Charaktere, deren Geschichte davon abhängt.

Wenn du persönliche Absprachen mit anderen Spielenden triffst, plane bitte keine konkreten Szenen oder Spielverläufe voraus. “Wenn Einer Geht” soll gemeinsam vor Ort entstehen. Dafür musst du flexibel bleiben und auf alle möglichen Dinge reagieren können, die deinem Charakter widerfahren.

Stöbere auf der Webseite und lies dir die Informationen durch. Diese werden wir laufend weiter ergänzen. Falls du einen Fehler entdeckst, eigene Ideen, Sorgen, oder Input hast, schreib uns gerne an unter: info@roscht.ch

Du kannst aber auch einfach abwarten, an deinem Kostüm arbeiten und dich aufs Spiel freuen.

Muss ich mir alles merken?

Unter "Die Dörfer" findest du die öffentlichen Beschreibungen aller Familien und Charaktere.

Du musst dir aber nicht alle Charaktere vor dem Larp merken. Konzentriere dich auf die Beschreibung deines eigenen Charakters und deiner Kernfamilie. Dies sind die Menschen, mit denen dein Charakter zusammen wohnt und die er gut kennt. Zusätzlich beinhaltet dein Hintergrund ein paar Beziehungen zu Charakteren ausserhalb deiner Familie, deren öffentliche Beschreibung du gerne anschauen kannst.

Im Workshop am Tag vor dem Spiel werden wir uns in den Familien, Generationen und Dorfgemeinschaft treffen und einander kennenlernen. Falls du keine Möglichkeit oder Lust hast, dich vorher mit Leuten abzusprechen, ist das vollkommen in Ordnung.