Hubert Tobler

ehrgeizig, rücksichtslos, intrigant
Familie Tobler
, aus
Niederdorf
Generation
Mittel
„Nur durch Härte kann ich aus dem Schatten anderer treten.“
Hubert Tobler
Es ist kein Geheimnis, dass Hubert sich schon lange von seinem Bruder um die Mühle betrogen fühlt. Dass diese an dessen Tochter gehen soll, macht die Sache nicht besser. Er verdient sein Geld als Knecht auf dem einen oder anderen Hof, was ihm keinen guten Ruf einbringt. Zudem ist er in seinem Alter immer noch ledig. Trotzdem, im Dorf ist man sich sicher, dass seine Zeit kommen wird. Schliesslich ist Hubert dafür bekannt seine Ziele zu erreichen und dem Schicksal dort nachzuhelfen, wo es nötig ist.

Deine Gemeinschaft

Familie Tobler

Der Familie Tobler gehört schon seit Generationen die alte Mühle am Rand von Niederdorf. Alles Getreide des Dorfes findet seinen Weg früher oder später zu den Toblers. Doch die Familie scheint vom Unglück verfolgt: Die Frau des Müllers ist nicht die erste, die viel zu früh Krankheit und Schwäche zum Opfer gefallen ist. Und auch dem Rest der kleinen Familie scheint es gesundheitlich nicht sonderlich gutzugehen. Vielleicht haben sie es sich ja doch mit dem Schicksal oder gar dem Teufel verscherzt.

Generation

Mittel

Die mittlere Generation steht voll im Arbeits- und Familienleben. Die ältesten Kinder sind nun selber im heiratsfähigen Alter, während man sich auch noch um die eigenen Eltern kümmern muss. Und das Schicksal des Dorfes wird von dieser Generation entschieden. Sie sind diejenigen mit der grössten Verantwortung, müssen aber auch dem grössten Druck standhalten.

Niederdorf

Niederdorf liegt am Ausgang des Tals. Es ist etwas tiefer gelegen als Oberdorf. Die kleinen Häuser scharen sich um eine uralte Eiche in der Mitte des Dorfplatzes, das Wahrzeichen Niederdorfs. Daneben steht eine kleine Kapelle. An den Hängen hinter dem Dorf grasen Kühe, deren Käse im ganzen Ort bekannt ist. Die Nachmittagssonne scheint hier dank der Lage am Südhang länger als in Oberdorf und der Roggen gedeiht hier je nach Wetterlage trotz der Höhe ganz passabel. Der Bach der von Oberdorf herkommt, wird hier breiter und betreibt eine kleine Mühle, die der Stolz des Dorfes ist.

Manche würden sagen, durch ihre bevorzugte Lage seien die Niederdörfler:innen faul, geizig und eingebildet. Doch die Leute aus Niederdorf wissen, dass sie vieles ihrer Zielstrebigkeit, und dem gerechten Glauben an Gott zu verdanken haben.

Auch wenn man von Niederdorf zwei Stunden weniger lang braucht, um in die nächste Stadt zu reisen, würde das nie jemand tun. Dazu sind die Niederdörfler:innen zu eigensinnig. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Niederdörfler:innen über sich:

zielstrebig, eigenständig, klug

Das sagen andere über Niederdörfler:innen:

eingebildet, faul, geizig, arrogant

Dein Hintergrund

Schon immer standest du im Schatten deines Bruders, Matthias Tobler. Als eure Eltern noch gelebt hatten, war er es, der die Aufmerksamkeit bekam. Als Älterer durfte er am Kopfende des Tisches sitzen, bekam die besten Stücke beim Essen, erhielt die leichtere Arbeit in der Mühle und als dann beide Eltern an Krankheit starben war auch im Testament eures Vaters klar und eindeutig festgelegt, dass die Mühle in den Besitz deines Bruders übergehen würde.

Du hast dir nie anmerken lassen, wie sehr die Eifersucht an dir nagt. Als Jüngerer hast du schon früh gelernt, dass man mehr erreicht, wenn man sich nicht offen gegen Ungerechtigkeiten wehrt. Als dein Bruder krank wurde und mit jedem Monat schwächer zu werden schien, hast du dich aus dem täglichen Müllergeschäft zurückgezogen, unter dem Vorwand, dass du dein eigenes Leben finden müsstest. Zu Hause warst du nur noch zum Schlafen und dem gelegentlichen Abendessen. Du hast als Knecht auf verschiedensten Höfen gearbeitet und deinem Bruder und deiner Nichte die harte Arbeit in der Mühle überlassen. Du wusstest, dass dein Bruder sich dabei langsam aber sicher zugrunde arbeiten würde.

Deine Absicht war, dass er eines Tages zu dir kommen würde und dich um Hilfe anflehen würde, sodass du das Geschäft in die eigene Hand nehmen kannst. Du hast nur gehofft, dass dies geschehen würde, bevor er sich komplett zugrunde gearbeitet hatte, die kalte Hand des Todes ihn ergriff und die Mühle so sowieso in deinen Besitz übergehen würde.

Doch dann kam alles anders. Ein paar Tage vor der Beerdigung des Fremden im Haus an der Grenze, hat dir Matthias Tobler eröffnet, dass er in seinem Testament Susanne Tobler als alleinige Erbin der Mühle bestimmen werde und dich gebeten, sie so gut wie es geht dabei zu unterstützen.

Das war genug. Natürlich hast du dir nichts anmerken lassen. Aber dein Ziel ist es, deinen Namen in dieses Testament, und schlussendlich ins Grundbuch von Niederdorf als Besitzer der Mühle zu bekommen. Du willst endlich nicht mehr der ewige Zweite sein. Und auch nicht als ewiger einsamer Knecht zum Gespött der Leute werden.

Auf Matthias Tobler, deinen Bruder, warst du schon immer eifersüchtig. Seine Gutherzigkeit allen anderen gegenüber macht dich wütend. Trotzdem hast du bis jetzt gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Doch jetzt wirst du endlich aus seinem Schatten heraus treten; ist er doch im Moment nur noch ein kleines Häufchen Elend.

Ein wenig anders stehst du zu Susanne Tobler, deiner Nichte. Ihr habt lange zusammen unter einem Dach gewohnt und du hast sie immer gemocht. Dass sie nun die Mühle übernehmen soll und sich mit diesem Markus Lamprecht verlobt hat, geht allerdings zu weit. So sehr du sie auch magst, dies versetzt dich schon wieder in die Zuschauerposition. Du hast als Knecht auf dem Hof der Lamprechts ein Gespräch zwischen Agnes Lamprecht-Baumann und Markus Lamprecht mitangehört, bei dem ganz klar wurde, dass die Lamprechts es nur auf die Mühle abgesehen hatten. Dein Ziel ist es, Susanne Tobler dazu zu bringen, auf die Mühle zu verzichten, um zu sehen, ob Markus Lamprecht sie dann immer noch heiraten will.

Beziehungen ausserhalb deiner Kernfamilie

  • Stefan Wyss und Albert Baumann deine besten Freunde. Stefan Wyss hast du kennengelernt, als du als Knecht in der Schmiede ausgeholfen hast. Einer der wenigen Menschen, die dich nicht als Anhängsel deines Bruders sehen und dich für das respektieren, was du bist. Oft wart ihr die letzten Stammkunden, die Abends aus der “Eiche” nach Hause gingen. Albert Baumann begleitete euch jeweils bis zur Schmiede nach Feierabend. Doch eine Nacht geht dir nicht mehr aus dem Kopf: Es war besonders spät als ihr bei der Schmiede ankamt. Hinter den Fenstern im Erdgeschoss war ein flackernder Schein zu sehen und beissender Rauch stand in der Luft. Zu dritt seit ihr hineingestürmt, um die Schmiede zu retten. Es war ein harter Kampf, ölgetränkte Lappen neben der Esse hatten Feuer gefangen und die Luft war schwarz vor Rauch. Irgendwann wurde dir schwindlig und du hast keine Luft mehr gekriegt. Hustend und würgend bist du auf die Strasse gekrochen, verzweifelnd nach Luft ringend. Und da, als deine letzte Stunde nah war, kam ein Schatten auf dich zu. Mit glühenden Augen hat er sich über dich gebeugt und seine Hand nach dir ausgestreckt. Doch dann hörtest du Geschrei, der Schatten zog seine Hand zurück und verschwand in der Dunkelheit. Stefan Wyss und Albert Baumann hatten ihn mit Steinen vertrieben. Doch bis heute treibt euch der Gedanke an die Nacht einen Schauer über den Rücken. Man sagt nicht umsonst: “Wenn das Schmiedefeuer von selbst brennt, war ein Dämon am Amboss”. War er hier, um dich zu holen?
  • Regina Gotthelf: Wirklich kennen tut ihr euch ja nicht, aber regelmässig schleichst du dich sonntags, statt in die Kirche zu gehen, an den Mühlbach und wartest dort auf den Besuch aus Oberdorf. Es ist ein einfacher Handel mit der Dorfschullehrerin des Nachbardorfes: Information gegen Information. Denn du weisst, wie das läuft mit der Politik. Zuletzt gewinnt die rücksichtslosere Person mit den besseren Informationen. So hast du ihr erzählt, dass der alte Gemeindepräsident von Niederdorf bald abdankt und eine Neuwahl möglicherweise noch an diesem Wochenende stattfinden soll. Auch aus deinem Interesse an der Mühle hast du kein Geheimnis gemacht. Im Gegenzug hat sie dir von ihr Dorfkonflikten, wie dem Streit um das Restaurant “Steinbock” erzählt: Dort streiten sich seit Jahren die Schwestern Frei um das Erbe der Familie. Dein Ziel ist es, diesen Informationsaustausch an dem Treffen aufrecht zu halten. Natürlich darf niemand davon erfahren.
  • Jeremias Fischer Der Pfarrer aus Niederdorf. Er hat bemerkt, dass du sonntags öfters nicht in der Kirche auftauchst und dich vor kurzem zur öffentlichen Strafarbeit gezwungen. Fast den gesamten Wintervorrat an Holz für die Pfarrei hast du eigenhändig gehackt.

Überlegungen zum Spiel

  • Vera Steiner ist die Grossmutter von Erika Steiner und Katharina Steiner. Dein Ziel ist es, sie davon zu überzeugen, dir eine ihrer Töchter zur Frau zu geben. Ihre Enkelinnen wären aus einer wohl respektierten Familie und eine gute Partie und sie hat mehr Einfluss auf sie als ihr Mann. Damit wärst du wohl einer der meist respektierten Männer in deiner Generation.
  • In vielen Dingen ist der Charakter als Antagonist geschrieben. Seine Gründe dafür sind jedoch, einfach auch einmal an erster Stelle stehen zu wollen. Er trägt jedoch viel seiner Frustration nicht öffentlich zur Schau, was ihm durchaus enge Beziehungen zu Susanne ToblerMatthias Tobler und Stefan Wyss erlaubt. Wie weit wirst du für deine Ziele gehen?
  • Den Toblers wird nachgesagt, dass sie verflucht seien. Deine Eltern, sowie die Frau deines Bruders, wurden von Krankheit dahingerafft. Das macht dir zu schaffen. Du hast nicht oft über deine Beziehung zu Gott nachgedacht. Doch vielleicht ist es an der Zeit, dich auch um dein eigenes Seelenheil zu kümmern? Wie alle aus Niederdorf hast du schon viele Geschichten über das Haus an der Grenze gehört. Nicht ganz mit rechten Dingen soll es hier zugehen und gespässige Wesen sollen hier ihr Unwesen treiben. Üble Dinge sollen geschehen sein und der fremde Besitzer soll noch nie was Gutes gebracht haben. (Du kannst hier gerne auch selber ein paar Dinge erfinden, die du im Dorf aufgeschnappt hast, und diese ins Spiel bringen.)
  • Deine Ziele an der Beerdigung sind ganz klar, die Mühle und dein Ansehen zu vergrössern. Es werden allerdings auch viele Menschen aus Oberdorf anwesend sein. Du magst nicht viel für diese übrig haben. Allerdings bist du auch genug opportunistisch, dir die Möglichkeit für Unterstützung von der Seite offenzuhalten. Oder sie für deine Zwecke gegeneinander auszuspielen. Was sind deine Ziele mit den Leuten aus Oberdorf?

Über diese Charakterseite

Dies ist die persönliche Seite für deinen Charakter. Der Link hierzu ist nirgends auf der Webseite für andere ersichtlich. Hier findest du alle Informationen, die du brauchst, um deinen Charakter zu spielen.

Was muss ich jetzt tun?

Lies dir deinen Charakterhintergrund gut durch. Falls du dich schon vor dem Spiel mit deinen Mitspielenden vertraut machen willst, machst du das am besten auf unserem Discordserver

“Wenn Einer Geht” ist ein intransparentes Spiel. Lies also nur deinen eigenen Charakter und verrate keine Geheimnisse an andere Spielende vor dem Larp.

Du darfst gerne eigene Ideen einbringen, achte aber darauf, dass die Fakten im Hintergrund bestehen bleiben. Es gibt vielleicht andere Charaktere, deren Geschichte davon abhängt.

Wenn du persönliche Absprachen mit anderen Spielenden triffst, plane bitte keine konkreten Szenen oder Spielverläufe voraus. “Wenn Einer Geht” soll gemeinsam vor Ort entstehen. Dafür musst du flexibel bleiben und auf alle möglichen Dinge reagieren können, die deinem Charakter widerfahren.

Stöbere auf der Webseite und lies dir die Informationen durch. Diese werden wir laufend weiter ergänzen. Falls du einen Fehler entdeckst, eigene Ideen, Sorgen, oder Input hast, schreib uns gerne an unter: info@roscht.ch

Du kannst aber auch einfach abwarten, an deinem Kostüm arbeiten und dich aufs Spiel freuen.

Muss ich mir alles merken?

Unter "Die Dörfer" findest du die öffentlichen Beschreibungen aller Familien und Charaktere.

Du musst dir aber nicht alle Charaktere vor dem Larp merken. Konzentriere dich auf die Beschreibung deines eigenen Charakters und deiner Kernfamilie. Dies sind die Menschen, mit denen dein Charakter zusammen wohnt und die er gut kennt. Zusätzlich beinhaltet dein Hintergrund ein paar Beziehungen zu Charakteren ausserhalb deiner Familie, deren öffentliche Beschreibung du gerne anschauen kannst.

Im Workshop am Tag vor dem Spiel werden wir uns in den Familien, Generationen und Dorfgemeinschaft treffen und einander kennenlernen. Falls du keine Möglichkeit oder Lust hast, dich vorher mit Leuten abzusprechen, ist das vollkommen in Ordnung.