Andreas Gotthelf

neugierig, geheimnisvoll, enthusiastisch
Familie Gotthelf
, aus
Oberdorf
Generation
Mittel
„Die Alten Mächte helfen mir das Böse zu läutern.“
Andreas Gotthelf
Andreas wird von niemandem so genau verstanden. Er verbringt viel Zeit alleine, treibt sich zu manch gottlosen Zeiten draussen herum und geheiratet hat er nie. Es wird gemunkelt, dass er im Bund mit dunklen Kräften sei. Wie sonst hat er bei so mancher schweren Geburt erfolgreich geholfen oder schon längst totgeglaubte Schafe gerettet? Man geht Andreas lieber aus dem Weg, ausser man ist auf seine Hilfe angewiesen.

Deine Gemeinschaft

Familie Gotthelf

Der Familie Gotthelf traut man in Oberdorf nicht so richtig über den Weg. Zu viele Gerüchte umranken Gabriela und ihre drei Kinder. In der Kirche sieht man sie selten und der seltsame Andreas ist immer noch unverheiratet. Da kann doch nicht alles mit rechten Dingen zugehen! Doch auch wenn das natürlich niemand gerne zugibt, sind nicht wenige auf ihre Unterstützung angewiesen.

Generation

Mittel

Die mittlere Generation steht voll im Arbeits- und Familienleben. Die ältesten Kinder sind nun selber im heiratsfähigen Alter, während man sich auch noch um die eigenen Eltern kümmern muss. Und das Schicksal des Dorfes wird von dieser Generation entschieden. Sie sind diejenigen mit der grössten Verantwortung, müssen aber auch dem grössten Druck standhalten.

Oberdorf

Oberdorf liegt weiter hinten im Tal als Niederdorf. Es ist höher gelegen, der Schnee bleibt im Frühling ein paar Tage länger liegen. Die kleinen Häuser schmiegen sich verstreut an den Nordhang, und erhalten deshalb entsprechend wenig Sonne. Die schroffen Felsen auf der anderen Seite des Tals und regelmässige Gerölllawinen verhindern den Anbau von Korn. Doch im Sommer sind die Hänge voll von grasenden Schafen und man könnte sagen, das Blöken der Tiere ist das Wahrzeichen von Oberdorf. Ein kleiner Fusspfad führt vom Pass aus den Bergen durch den Ort und windet sich dem kleinen Bach entlang, der durch das Dorf und weiter Richtung Niederdorf plätschert.

Manche mögen sagen, die Oberdörfler*innen seien ungebildet, hinterwäldlerisch und so dickköpfig wie ihre Schafe. Doch die Menschen in Oberdorf wissen, dass ihre Wolle die einzige ist, die im Winter richtig warm hält. Sie wissen, wie man richtig anpackt und dass man mit Gottvertrauen viel erreichen kann. Wer wagt, gewinnt.

Hier oben komm selten jemand vorbei und der Weg in die Stadt ist weit – aus Oberdorf würde nie jemand weg. Dazu sind die Oberdörfler*innen zu stolz. Das Leben ist zwar hart, aber es ist ihr Zuhause. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Oberdörfler:innen über sich:
widerstandsfähig, stolz, stark

Das sagen andere über Oberdörfler:innen:
ungebildet, hinterwäldlerisch, stur

Dein Hintergrund

Schon seit du klein warst, faszinierten dich die Erzählungen deiner Mutter Gabriela Gotthelf, wenn ihr Abends um den Kamin sasst, deine zwei kleinen Schwestern schon auf ihrem Schoss eingenickt sind und das Feuer die Dämonen an den Wänden tanzen liess. Das Feuer und die Sagengestalten sollten von nun an dein steter Wegbegleiter sein.

Du weisst, dass nicht alle im Dorf das verstehen, aber wenn sie dich brauchen, kommen sie doch zu dir. Wie es dir deine Mutter vorgelebt hat, weisst du vieles über die alten Traditionen und hast dich im Laufe deines Lebens allerlei Wissen über Heilkräuter und die Wirkung verschiedener Pflanzen angeeignet.

Einmal bist du sogar ins Haus des Fremden geschlichen, da dort der einzige Ort war, an dem die Heilkräuter wuchsen, die du gebraucht hast. Hoffentlich hat dich niemand gesehen. Das Haus würde sich wunderbar eigenen, ein Krankenhaus aufzubauen, damit die Leute nicht alle so früh sterben. Aber dich fragt ja niemand.

Du weisst, dass die Geister nicht alle böse sind. Es ist wie mit dem Feuer: Bist du unachtsam, verbrennt es dich. Aber wenn du weisst, wie man es ehrt, kann es dich wärmen. Und so wächst deine Faszination für das Übernatürliche weiter. Du schätzt die Gesellschaft der Mächte, die grösser sind als du und sie stehen dir im Kampf gegen das Böse bei.

Und auch das Feuer bleibt dein Leben lang an deiner Seite. Es wurde zu deinem Freund, obwohl viele Angst davor haben. Du weisst, dass du damit den Teufel mit seinem eigenen Werkzeug bestreitest. Du bist immer der, der im Sommer die Höhenfeuer macht und ins Tal ruft, bis das Echo, das in den Felshängen widerhallt, die bösen Geister vertreibt.

Vor fast zwanzig Jahren ist dein Vater Jakob in einem Unfall ums Leben gekommen. Du warst selber nicht zugegen und weisst nur, was dir deine Mutter Gabriela Gotthelf erzählte.

“Es war Neumond und mitten in der Nacht begann unser Hahn zu krähen. Dein Vater wollte im Hühnerstall nachschauen gehen, ob alles mit rechten Dingen zu und hergeht. Er muss wohl von der Leiter gefallen sein, denn er lag neben ihr mit gebrochenem Genick im Dreck, als ich ihn gefunden habe.”

Zur selben Zeit warst du bei Mosers, noch selber ein junger Mann, fast ein Kind. Regula Moser hatte mit einer schweren Geburt zu kämpfen und durch die Schieflage des Kindes wusstest du, dass keine weltliche Macht das Kind noch retten könnte. So riefst du die Geister an und wie durch ein Wunder kam die kleine Sarah Moser doch gesund zur Welt. Die Familie ist dir zwar ewig dankbar, doch viele verbinden die Geburt mit dem Tod deines Vaters. Du selber bist dir nicht sicher, ob das tatsächlich einen Zusammenhang hat, hast dir aber geschworen, den Kampf gegen die bösen Mächte aufzunehmen, in dem du weiter den Menschen hilfst, auch wenn sie dir mit Abscheu begegnen.

Deine Familie akzeptiert dich, wie du bist. Mit deiner Schwester Regina Gotthelf diskutierst du oft über Gott und die Welt (du mehr über Gott und sie mehr über die Welt, das kann durchaus auch mal im Streit enden) und deine Mutter gibt nicht immer die sinnvollsten Ratschläge. Aber Familie ist Familie und man hat sie sich nicht ausgesucht. Dass deine Schwester Johanna Brunner euch nicht mehr mag, weisst du, du findest sie selber doof. Ihr hattet als Kinder nicht viel miteinander zu tun und sie ist früh von zu Hause weggezogen, aber dass sie sich so komplett von euch abgewandt hat, schmerzt dich. Ihr Ehemann, Bernhard Brunner hat sich nach dem Tod deines Vaters geweigert ihn zu begraben. Nicht mal davon hat sie ihn abgehalten. Und auch sie scheint dir die Schuld an seinem Tod zu geben. Das macht dich wütend. Ihre Armut geschieht ihr nur recht.

Beziehungen ausserhalb deiner Kernfamilie

Überlegungen zum Spiel

  • Wie zeigt sich deine Faszination für das Feuer? Viele haben grossen Respekt davor, doch du weisst, wie du es auf deiner Seite hältst. Vielleicht machst du dir einen Spass daraus, anderen etwas Angst einzujagen.
  • Was sind deine Ziele mit dem Haus? Kannst du jemanden von der Idee mit dem Krankenhaus überzeugen?
  • Wie zeigt sich dein (Aber)Glaube? Gibt es Rituale, die nur du kennst und du öfters durchführst?
  • In den Niederdörfler:innen steckt ohnehin der Teufel, dorthin ist der brennende Schafsbock abgehauen und hat sich bestimmt die grössten Sünder:innen gesucht. Finde heraus, wer davon dem Teufel am nächsten ist und bestrafe die Person.

Über diese Charakterseite

Dies ist die persönliche Seite für deinen Charakter. Der Link hierzu ist nirgends auf der Webseite für andere ersichtlich. Hier findest du alle Informationen, die du brauchst, um deinen Charakter zu spielen.

Was muss ich jetzt tun?

Lies dir deinen Charakterhintergrund gut durch. Falls du dich schon vor dem Spiel mit deinen Mitspielenden vertraut machen willst, machst du das am besten auf unserem Discordserver

“Wenn Einer Geht” ist ein intransparentes Spiel. Lies also nur deinen eigenen Charakter und verrate keine Geheimnisse an andere Spielende vor dem Larp.

Du darfst gerne eigene Ideen einbringen, achte aber darauf, dass die Fakten im Hintergrund bestehen bleiben. Es gibt vielleicht andere Charaktere, deren Geschichte davon abhängt.

Wenn du persönliche Absprachen mit anderen Spielenden triffst, plane bitte keine konkreten Szenen oder Spielverläufe voraus. “Wenn Einer Geht” soll gemeinsam vor Ort entstehen. Dafür musst du flexibel bleiben und auf alle möglichen Dinge reagieren können, die deinem Charakter widerfahren.

Stöbere auf der Webseite und lies dir die Informationen durch. Diese werden wir laufend weiter ergänzen. Falls du einen Fehler entdeckst, eigene Ideen, Sorgen, oder Input hast, schreib uns gerne an unter: info@roscht.ch

Du kannst aber auch einfach abwarten, an deinem Kostüm arbeiten und dich aufs Spiel freuen.

Muss ich mir alles merken?

Unter "Die Dörfer" findest du die öffentlichen Beschreibungen aller Familien und Charaktere.

Du musst dir aber nicht alle Charaktere vor dem Larp merken. Konzentriere dich auf die Beschreibung deines eigenen Charakters und deiner Kernfamilie. Dies sind die Menschen, mit denen dein Charakter zusammen wohnt und die er gut kennt. Zusätzlich beinhaltet dein Hintergrund ein paar Beziehungen zu Charakteren ausserhalb deiner Familie, deren öffentliche Beschreibung du gerne anschauen kannst.

Im Workshop am Tag vor dem Spiel werden wir uns in den Familien, Generationen und Dorfgemeinschaft treffen und einander kennenlernen. Falls du keine Möglichkeit oder Lust hast, dich vorher mit Leuten abzusprechen, ist das vollkommen in Ordnung.